Die am häufigsten gestellte Frage "Ist es warm bei euch?" wollen wir hiermit beantworten: Ja, es ist warm. Und da oft Verwunderung herrscht, da wir keine Heizkörper haben, folgt jetzt die Erklärung, wie das Ganze eigentlich funktioniert. (Falls ich jemandem was anderes erzählt habe: Die folgende Variante orientiert sich an der Bedienungsanleitung und ist deshalb die richtige.)
In unserem Haus ist eine Lüftungsheizung installiert. Da das Haus stark gedämmt und luftdicht ist, ist eine regelmäßige (automatische) Lüftung notwendig. In nahezu jedem Raum befindet sich eine Öffnung, über die frische Luft aus dem Lüftungssystem hereinströmt. In Bad, WC und Küche wird die Luft wieder abgesaugt. In der Heizungsanlage wird der Abluft durch einen Kreuzstromwärmetauscher ca. 70% des Energiegehalts entzogen und auf die kühle Außenluft übertragen. Eine nachgeschaltete Luft-Luft-Wärmepumpe entzieht dann der bereits leicht abgekühlten Abluft die Restenergie und überträgt sie auf die frische Außenluft. Die mittlere Wärmerückgewinnung auf das Jahr bezogen liegt bei ca. 200%. Bei diesem Prozess verliert die verbrauchte, das Haus verlassende Luft so viel Energie, dass sie weit unter 0°C abgekühlt werden kann, wobei die in das Gebäude einströmende Zuluft auf Temperaturen von 20-45°C erwärmt wird.
In den Räumen gibt es Thermostate, über die sich die Temperatur des jeweiligen Raumes steuern lässt. Wenn die Raumtemperatur unter die eingestellte Grenze abfällt, wird ein elektrisches Wärmeelement zugeschaltet, um die Zuluft zusätzlich zu erwärmen. Die Raumthermostate sind nur aktivierbar, wenn die Wärmepumpe in Betrieb ist, so dass diese Vorrang hat. Unterschreitet die Außentemperatur die Grenze von 5°C schaltet sich die Wärmepumpe automatisch ein. Kann auch mit ihrer Hilfe die Innentemperatur nicht gehalten werden, wird die elektrische Zuheizung aktiviert.
Im Badezimmer sowie im Kellervorraum befinden sich jeweils ein Konvektor. Im Bad befindet sich keine Frischluftzufuhr, sondern nur Abluft.
Wir haben es also auf jeden Fall warm im Haus. Wie viel Energie dafür benötigt wird (z.B. im Vergleich zu der Gasheizung in unserer früheren Wohnung), werde ich am Ende der Heizperiode analysieren.
